Israel - Schatten oder Wirklichkeit? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
110 Und deshalb wird gesagt: „Richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde“. Das Herz ist in der geistlichen Sprache seit je ein Synonym (sinngleicher Ausdruck) für den Geist. Dem Propheten wurde somit vom ersten Moment an ange- deutet: Es geht hier um eine geistliche Realität, die nur durch den Geist erfasst werden kann! Viele sträuben sich gegen jede Form der „Vergeistlichung“, weil für sie das Geistliche gleichsam das „Unwirkliche“, „Mystische“, „Unnachvoll- ziehbare“, „Unfassbare“ und daher das „nicht Vorhandene“ ist. Bei ihnen muss alles sichtbar, natürlich, materiell und daher mit Händen greifbar sein. Nur dieses ist für sie Realität, weil sie das Unsichtbar-Reale in sich selber selbst nie fassen gelernt haben. Damit verraten sie sich jedoch als Kinder dieser Welt. Für uns, die wir Kinder des Geistes Gottes sind, ist dagegen alles Unsichtbare weit realer als das Sichtbare. Denn alles Unsichtbare spielt sich ja in unserem inneren Menschen ab. Wir selber sind personifizierter Teil dieses Unsichtbaren. Durch uns hindurch fliesst und manifestiert sich alles Unsichtbare. Auf diesem Weg lässt Gott uns wissen und erfahren, dass nur das bleibende Existenz und Wirklich- keit hat, was aus dem Geist entstanden ist. Diese Welt in ihrer Sichtbarkeit bleibt daher genau so lange ein Trug und der Vergänglichkeit unterworfen, bis wir sie unter die Herrschaft des Geistes zurückgeführt haben. Nur kraft des Geistes kann diese Sichtbarkeit – und auch wir selber – unvergänglich werden. Der Tempel Hesekiels nun offenbart uns, auf wel- chem Weg diese vergängliche Schöpfung ihre Unverwes- lichkeit erlangt. Besondere Aufmerksamkeit verdient vorweg aber noch ein- mal Hes. 40,2 , denn da steht geschrieben: „Er brachte mich in das Land Israel, und er liess mich nieder auf einen sehr
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