Israel - Schatten oder Wirklichkeit? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

122 Salomos hatte ziemlich genau die doppelte Grösse der Stifts- hütte. Wiederum ist der Tempel Hesekiels in unvergleich- licher Weise gewachsen und zwar in jeder Hinsicht („Ich sah ‚etwas wie den Bau einer Stadt‘ “). Diese und vielerlei andere Hinweise mehr, wie zuvor schon erwähnt, deuteten seit je darauf hin, dass der Tempel Gottes einem Gesetz des Wachstums unterworfen ist. Von daher kommt es, dass Paulus in Eph. 2,21-22 sagt: „In Christus zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mitaufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist.“ So wahr, wie der Strom – aus dem Tempel Hesekiels kommend – angewachsen ist, so wahr schwillt die Kraft Gottes in Seinem Tempel, in Seinem Christus schritt- und stufenweise an, bis sich das Wort erfüllt, dass wir ein regierendes Priestertum sind (so wörtlich in 1. Petr. 2,9). Geliebte, das volle Wirksamwerden des Tempels Gottes ist an unser beständiges Wachstum in Christus gebunden. Wir müssen – und zwar als gesamter erwählter Leib des Christus – hinwachsen zum Haupt und das volle Mannesalter in Christus erreichen, wie geschrieben steht: „Bis wir alle hingelangen 1 , hinein in die Einsheit des Glaubens und der Erkenntnis (Vereinigung) des Sohnes Gottes, hinein in die vollkommene Mannesreife, hinein ins Vollmass des Wuchses der Fülle Christi“ (Eph. 4,13). 1 Wörtl. „herabbegegnen“, was auf den konkreten Werdeprozess zur Vollendung hindeutet. Wir werden eines Tages begreifen, dass wir mit allen Gliedern des Organismus Christi tatsächlich schicksalsvereint, zusammengeleibt sind. Dies führt zu einer Herabbegegnung, d. h. die Hohen werden sich zu den Niedrigen herabbegeben müssen, sich zu den Untersten als Teil ihrer selbst halten müssen. Und erst im gebührenden Aufbauen und Aufrichten der Untersten, in dieser Herab- begegnung, in diesem Sterbeprozess, gelangen wir vereint zum verheissenen Vollwuchs. Dies ist wahrer Priester- bzw. Tempeldienst.

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