Israel - Schatten oder Wirklichkeit? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

20 aber, als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre …“ (Röm. 9,6-7). Israel wurde plötzlich abgeschnitten, wegge- strichen von der Liste, weggestrichen als berufener Volks- körper. Darum dachten viele, Gott hätte Seinen Plan mit Israel widerrufen. Plötzlich hörte die von allen erwartete Geschichte Israels auf, und die von niemandem erwartete Nationengeschichte begann. Paulus erklärt: Nein, so ist es nicht, „ denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israel, auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder, sondern »in Isaak wird dir eine Nachkom- menschaft genannt werden«. Das heisst: Nicht die Kinder des Fleisches (sprich: nicht die Kinder der natürlichen Ab- stammung Abrahams), die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheissung werden als Nachkommenschaft (als Same) gerechnet “ (Röm. 9,6ff.). Und so war es von Anfang an. Israel war von Anfang an mit einer geistlichen Berufung, einem geistlichen und himmlischen Geheimnis verquickt. Darum liess Gott Abraham immer wieder hinauf in die Sterne und gleichzeitig auf den Wüstensand blicken. Das deutete sowohl das Unzählbare als auch das Übernatür- liche inmitten des Natürlichen an: „…»in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden«“ (Röm. 9,7b). Das ist der Sohn der Verheissung, weil alles einem übernatür- lichen, himmlischen Nachkommen zugedacht ist: „… und deine m Nachkommen, der ist Christus!“ Paulus hebt in Gal. 3,16 diese Einzahl hervor, weil diese von Anfang an auf den Christus hindeutete. Von der ersten Stunde an wurde Abraham somit nicht ein natürliches, sondern ein übernatür- liches, ein geistliches Volk verheissen, nämlich dasjenige, das einst der Organismus des einen Christus sein würde.

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