Israel - Schatten oder Wirklichkeit? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
74 spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet … Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten“ (Joh. 4,19-21.24). Wenn es um den Himmel geht, reden wir Menschen immer von einem künftigen „In den Himmel Kommen“. Nun be- zeugt uns das Neue Testament aber an jeder Ecke, dass der Himmel bereits zu uns gekommen ist und wir unaufhörlich gerade jetzt in ihn eingehen sollen bzw. schon hinein in diesen gelangt sind. Will man die Offenbarung an die Men- schen unserer Tage weitergeben, muss man mit ähnlichen Problemen rechnen, wie Jesus sie in Seinem Dienst gehabt hat. Da trifft eine Samariterin bei der Quelle Jakobs ganz unerwartet auf die Quelle lebendigen Wassers, auf Christus. Als dieser ihr das wahrhaftige Lebenswasser anbietet, ver- steht sie zunächst einmal nur Sprudel; denn Jesu Worte sind Geist und Leben. Weil die Samariterin die Dimension des geistlichen Lebens noch nicht kennt, interpretiert sie Jesu Worte kurzerhand ganz natürlich und praktisch: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürste und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen“ (Joh. 4,15). Doch Jesus will ihr nicht irdische, sondern himmlische Wirklichkeit vermitteln. Weil Er sie in das herzugenahte Himmelreich versetzen möchte, offenbart Er ihr zunächst einmal ihre Sünden. Durch dieses Zeichen wird die Frau schon etwas verständiger. „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“ (V. 19). Doch auch ihre Reaktion ist wieder typisch. Anstatt ins Reich einzugehen, benutzt sie diese seltene Gelegenheit, um sogleich eine alte Streitfrage zu klären. Für sie steht fest:
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