Israel - Schatten oder Wirklichkeit? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

„Der Himmel auf Erden“ 89 und immer wieder sagen: Es kann kein Zurück mehr in den Alten Bund geben, weil dieser sich heilsgeschichtlich in Kraft und im Heiligen Geist personell in Christus verwirklicht hat. Denn wenn es eine Rückführung in den Alten Bund gäbe, müsste sich die „Geschichte der vergangenen 2000 Jahre“ aufs Neue wiederholen, bis die Menschheit mündig würde, um im Heiligen Geist – das heisst in Gott selbst – wandeln zu können. Die jahrtausendelange, mit Abraham begonnene sorgfältige Hinführung des Volkes Gottes auf den Geistwan- del hin beinhaltete auch eine schrittweise Völkerentwick- lung. Weil nämlich Israel als berufener Volkskörper versagt hatte, musste es noch einmal 2000 Jahre Hinzuführung der Herausgerufenen aus den Nationen geben. Das heisst also: Um unseret– der Nationen – willen hat es abermals diese lange Zeit gebraucht. Dies kann nur erfassen, wer die mühsamen Reifeprozesse eines gemeinschaftlichen Wandels im Geist aus der Praxis kennt. Israel wird wohl gerettet werden. Dies bedeutet aber nichts anderes, als was es für alle übrigen Nationen bedeutet, wenn sie gerettet werden. Als Konsequenz des Ungehorsams verstockte Gott laut Römerbrief gezielt einen grossen Teil Israels. Diese Verstockung muss bald ein Ende nehmen, damit zuletzt potentiell auch ganz Israel die Hinzunahung und Hinzuführung zu dem Christus ermöglicht wird. Gott hält, was Er verspricht! Eine typische Nationengeschichte als homogener Volkskörper wie damals ist aber nirgendwo in der Heiligen Schrift, und schon gar nicht im Neuen Testa- ment, verheissen worden. Ein solcher „Neuanfang“ erforderte ja abermals Jahrtausende, bis er zur nötigen Ausreifung kom- men würde. Der Christusorganismus ist die Vollgestalt eines

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