Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

130 Ich war gerade dabei, etwa das siebte Mal vierzig Treppenstufen in die Wäschekammer hinunterzuspringen (immer zwei Stufen auf einmal) und wieder hoch, um die Waschma- schinen umzufüllen und die Schleuder auf die Minute zu treffen. Das natürlich vor dem Früh- stück, während ich den Kindern half, alles für die Schule bereit zu machen, ein halbes Dut- zend „Znüni-Brote“ (Pausenbrote) schmierte, Frühstück bereitete, die Kleinen aufnahm und die „verunfallte“ Bettwäsche wechselte ... Tat- sächlich, es schien sich wieder einmal klar zu zeigen, dass sich durch gute Vorsätze noch nie etwas wirklich verändert hat. Vor jedem Fort- schritt, vor allem Neuen setzt zuerst ein Sterben ein, und dann entsteht etwas Neues daraus. Am Sterben war ich jetzt gerade. Das sieht schon mal gut aus, aber was ist das Neue, der Fort- schritt? Ich brauchte mir gar nicht erst Mühe zu geben, meine Not vor Ivo zu verbergen ... Obwohl er eigentlich keine Zeit hatte (wie ich ja auch nicht), ging er auf mein Problem ein: „Was ist der Punkt des Niedergangs?“, fragte er mich. Zuerst dachte ich, keine Ahnung zu ha- ben, aber dann kam es mir deutlich vor Augen. „Es ist gar keine Ruhe mehr in der ganzen Ar- beitsplanung. Die Kinder sind wie ein überwu- chertes Gärtchen, sie haben gar keine aktuellen

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