Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

42 Am Abend stand dann auf meinem Terminplan wieder einmal: „Elternabend Noemi – 20 Uhr – Schulhaus Wilen.“ Ich gürtete mich im Gehen mit der Erwartung, dass der Herr in mir leben- dig wirksam ist und auch an diesem Abend alles zustandebringt, was Er im Sinn hat. Er in mir kann mich zum Schweigen oder Reden drängen, was immer an diesem Abend mein Teil ist. Als ich mir die Vorträge angehört hatte, wollte ich eigentlich so schnell wie möglich wieder nach Hause gehen. Da kam aber noch etwas dazwischen: Zuerst umringten mich drei Ausländer-Frauen und strahlten mich an. Ich wusste gar nicht weshalb, denn sie hatten zuvor noch nie ein Wort mit mir gewechselt. Dann begannen sie von Noemi zu sprechen. Sie waren sichtlich zufrieden, dass sie in dieselbe Klasse geht wie ihre Kinder, und freuten sich, dass sie so gut miteinander auskommen, obwohl sie Ausländer sind. Noemi sei auch sehr hilfsbereit, hatte ich gehört. Die eine Frau sagte lachend, heute hätte ihr Junge während den Aufgaben ein selbstgedichtetes Lied gesungen: „Die Noemi, die Noemi, die hilft mir dann schon wieder!“ Die andere Frau fragte mich, wie Noemi zu- rechtkäme, da sie das einzige Schweizermäd- chen in ihrer Gruppe sei. Ich erwiderte, dass es ihr grundsätzlich gut gehe, weil sie so eine fröhliche Natur sei. Die Mädchen seien aber

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=