Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

„Mädchen für alles“ 47 zuerst meine Aufforderung brauchte. Da da- durch vieles auch so träge voranging, hatten wir abends immer weniger Zeit für Geschichten, Austausch und Musik. Die Zeit war ausgefüllt damit, den Arbeiten und ständig anfallenden Pflichten nachzugehen und jedes dazu anzuhal- ten, seinen Teil zu geben. So, jetzt war wieder einmal Zeit für einen Familienrat. So durfte es nicht weitergehen. Ivo erklärte den Kindern: „Mami ist nicht einfach ‚Mädchen für alles‘. Nein, eure Priorität ist, dass auch sie leben kann, weil jedes von euch seinen Teil freiwillig hin- eingibt.“ Nun haben wir eine neue Familienre- gel geschaffen: Die Kinder kommen immer als Erstes zu mir mit der Frage: „Mami, kann ich noch etwas helfen?“ Welch eine gewaltige neue Dimension. Nun bin ich ihre Priorität. Jetzt muss ich nicht mehr ständig hinter ihnen her- gehen und sie mit grossem Aufwand aus allen „Ritzen“ hervorbringen. Sie kommen zu mir : „Mami, kann ich noch etwas helfen? Mami, kann ich noch etwas helfen?“, tönt es jetzt stän- dig bei uns. Wenn der aktuelle Bedarf gestillt ist, schicke ich sie zum Spielen. So kommt es auch, dass unser Ältester, Simon, wenn er von der Schule nach Hause kommt, als Erstes fragt: „Mami, hast du noch etwas für mich?“ Ich frage nach seinen Aufgaben und teile dann ein: „Es ist sicher besser, du gehst gleich Klavier üben

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=