Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

56 Von Lois, 11 Jahre Bei mir in der Klasse wurde es immer norma- ler, dass man von sehr, sehr unreinen Sachen sprach. Dies wurde immer schlimmer und in den Bibliotheksstunden holten sich die Schüler Bücher über Aufklärung und belustigten sich daran. Meine Lehrerin sass dabei und sagte: „Das ist alles natürlich.“ Ich sah das, und ich war allein auf der Seite, die dagegen sprach. Ich wurde nur ausgelacht und sie sagten: „Aha, die Lois wird wahrscheinlich von ihrem Gott bestraft, wenn sie solche Sachen anschaut. Ha, ha, ha, ha ...!“ Ich getraute mich gar nichts mehr dagegen zu sagen. Dann kamen Diebolds bei uns in die dreimonatige Lebensschule, und Manuel geht jetzt mit mir in die Schule. Die ersten paar Tage war es ganz normal bei uns in der Klasse, und einmal auf dem Heimweg kamen wir auf das Thema zu sprechen. Ich sagte zu Manuel: „Genau dieses Thema wollte ich schon immer ansprechen.“ Da erzählte ich ihm ein bisschen, was in den Bibliothekstunden so läuft. Er war gleicher Meinung wie ich, und wir dachten, wir könnten einmal das Thema an den Klassenrat schreiben und bereden. Im Klassenrat werden die Dinge aufgeschrieben, die einen stören, dann bespricht man es. Aber wir hatten beide das Gefühl, dass das nicht klappen würde. So kamen wir auf die Lösung,

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