Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

62 An einem Samstag war es dann so weit, aber schon 100m vom Haus entfernt stellte sich die erste Schwierigkeit ein. Ich hätte um ein Haar den Bus verpasst. Weiter merkte ich am Bahn- hof, dass ich die ganze Reise mit einem Kurs- buch aus dem Jahre 1989 geplant hatte. Da konnte ich nur noch beten: „Herr, hilf mir, ich schaffe es wirklich nur noch mit Dir!“ Auch in St. Gallen, beim Umsteigen, hätte ich beim besten Willen nicht gewusst, in welchen Zug ich umsteigen musste. Mitten unter dem Men- schengerangel tauchte eine Frau auf, die ich zufällig auf dem letzten Bahnhof schon gesehen hatte. Nachdem ich sie gefragt hatte, wohin sie muss, führte sie mich zum richtigen Zug. Ähn- lich war es in Bern: Diesmal führte mich eine völlig unbekannte Frau zum gewünschten Gleis usw. Am Schluss kam ich rechtzeitig in Fruti- gen an, ohne einen Fahrplan, auf den ich mich hätte stützen können. Auch bei der Hauptprobe dort gingen die Prüfungen weiter: Der Diapro- jektor war kaputt. Die Dias spickten reihenweise aus dem Magazin, überhaupt nichts klappte mehr. Schnell musste von irgendwoher ein Ersatzapparat gebracht werden. Ich erinnerte mich aber einmal mehr an das, was Papi immer wieder sagte: Je mehr Anfechtungen vor einem Einsatz sind, desto grösser wird der Segen nachher.

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