Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

8 „Wie eine offene Stadt ohne Mauern ...“ (Spr. 25,28) Als Mutter befinde ich mich immer wieder in einer sehr gewichtigen Lektion, nämlich wirk- lich in meiner Stellung zu bleiben. Ich weiss, dass die Familie nicht nur „Ort der Freude“, sondern vor allem auch ein Kampffeld ist. Da gilt es, einen Kampf zu gewinnen gegen alles Böse, alle Unruhe und Unordnung, allen Un- frieden und Zwist, alles, was beständig irgend- wo Einlass sucht. So fühle ich mich manchmal wie ein „Kriegsmann“, der darüber zu wachen hat, dass die Stadt geschlossen und geschützt bleibt. Mauern müssen ausgebessert, Ritzen geflickt, Löcher zugepflastert werden, damit nicht plötzlich der Unfriede einfällt. Dann tönt es zuweilen etwa so: „Moment mal, was war das für ein Tonfall? Bitte gehe nochmals in die Stille und überprüfe deine Herzenshaltung.“ „Nein, so geht das nicht! Gebt mir das Spielzeug ab, wenn ihr nicht teilen könnt.“ „Jetzt ist so richtig Unruhe reingekommen, wir räumen erst mal auf und beginnen dann von vorne.“ „Das Beste wäre jetzt im Moment eine Schweigeminute, dann

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=