Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

80 Nichts auf unserer Welt geschieht einfach so „von selbst“. Diese Realität habe ich in den letzten Wochen wieder deutlich gespürt. Kennt ihr das Schweizer Verslein: „Es Müüli meh, was macht das us. Es Herzli meh bringt Freud is Huus“? (Ein kleiner Mund mehr, was macht das aus. Ein Herzlein mehr bringt Freude ins Haus.) Tatsächlich, ein Herzlein mehr ist so ein Geschenk und bringt viel Freude und Glück ins Haus. Dennoch bringt es auch viel Heraus- forderung mit sich. Dies ging mir gerade die letzten Wochen so. Die kleine Ruth war zwar sehr schnell eingefügt in den „Familien-Orga- nismus“, dennoch kamen durch die Mehrbean- spruchung von mir (Stillzeiten und Pflege) einige Mängel in dem Zusammenleben mit den übrigen Kindern deutlich hervor – viele „kleine Füchse“ des Alltags, die ich nun nicht mehr so leicht ergänzen konnte. Untreuen, Vergesslich- keiten und Versäumnisse der Kinder legten sich so als eine drückende Last auf mich: Zähne putzen, Hausschuhe anziehen, Schuhe richtig hinstellen, Teller ausessen, unaufgefordert abräumen, Küchendienst erledigen, Instrumente üben, Aufgaben machen und zeigen, Sachen nicht verlieren, Lichter löschen, Türen schlies- sen, Schultaschen versorgen, Zimmer aufräu- men, nicht Unnötiges in die Wäsche werfen, rechtzeitig für Tests üben ... Soll ich noch weiter

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