Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

Sein Auge sieht es 85 Ordnung?“ Er bejahte, und auch mir war die letzten Tage gar nichts negativ aufgefallen – doch unser Gebet blieb unbeantwortet. Das Weinen wurde nur noch stärker. Als Ivo dazu- kam, stellte auch er noch dieselbe Frage und betete mit ihm. „Sicher hilft das jetzt, wie meistens“, dachte ich bei mir. Doch zu meinem Erstaunen verschlechterte sich der Zustand von Joschua noch mehr. Das Mittagessen mochte er nicht. Der Schmerz wollte nicht weichen. Nun wurde ich etwas unruhig. „Joschua, jetzt muss etwas geschehen. Entweder der Herr Jesus greift jetzt ein, oder wir müssen etwas anderes unternehmen. Wir beten jetzt noch ein letztes Mal.“ Während ich so in meiner Entschlossen- heit auf ihn zuging, erkannte ich mit einem Mal, ganz ungesucht, an seinem Gesichtsausdruck, dass da doch irgendetwas nicht stimmt. Ich sagte: „Joschua, bitte sag mir, was dich plagt. Hast du mir etwas verheimlicht?“ Da begann er laut zu weinen und bekannte mir, was sein kleines Gewissen belastete. Das eine war vor ein paar Monaten, das andere geschah ihm gleich auf dem Heimweg von dem Kindergar- ten, als ein Mädchen ihn mit Schleckereien vom Kiosk in Versuchung brachte. Er hatte vor, verbotenerweise dem Mädchen Geld aus seinem Kässeli dafür zu geben. Genau von diesem Moment an bekam er Ohrenschmerzen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=