Reich Gottes zwischen Kochherd und Wäschekorb - Anni Sasek - Elaion-Verlag

98 Der eine Punkt „Jetzt möchte ich wieder einmal von jedem Einzelnen von euch hören, welches euer per- sönlicher Punkt ist, der am meisten Unruhe ins Familienleben bringt“, erklärte Ivo den Kin- dern zu Beginn unserer Familienversammlung. „Welches ist der eine Punkt bei dir, der es auch der Mama am meisten schwer macht? Ihr könnt es euch zuerst einmal kurz durch den Kopf gehen lassen.“ Ich beobachtete, wie die Kinder angespannt nachdachten. Aber viel Anstrengung brauchte es nicht. Schon kamen die ersten Antworten: „Meine Trägheit oder Faulheit, wenn es um das Erledigen einer Arbeit geht.“ „Mein mangelndes Absprechen mit Mami und mein mangelndes Mitdenken.“ „Mein Widersprechen, wenn mir etwas gerade nicht passt.“ „Dass ich am Tisch immer so zapple.“ „Dass ich beim Aufräumen immer noch wie ein Schnecklein bin.“ „Dass ich öf- ters die Geschwister verklage.“ Ich staunte. Tatsächlich hatte jedes genau den aktuellsten Schwerpunkt getroffen, der mir im Alltag am meisten zu schaffen machte. „Ja, aber Joschua (7)“, sagte ich, „erinnerst du dich, vor vielen Wochen schon war doch das mit dem Schneck- lein bei dir aktuell, warum ist denn das jetzt immer noch so?“ In Joschuas Augen waren

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