Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Herrschaft Gottes 211 Flammen verwandeln könnte, geht kraft Seiner Majestät und Gerechtigkeit ganz anders vor. Dieses Vorhaben prokla- mierte Gott Seinem Widerwirker zum ersten Mal unmittel- bar nach dem Sündenfall (1. Mo. 3,15) 1 . „Aber warum lässt Gott denn all dieses Elend in der Welt überhaupt zu?“, lautet die immer wieder gestellte Frage mit vorwurfsvollem Unterton. Wer aber sind wir, dass wir solch unverschämte Untertöne überhaupt von uns zu geben wagen? Sollte der, welcher die Himmel und die Erde geschaffen hat, etwa törichte Fehler begehen? Wir sollten besser erzittern und in Ehrfurcht unsere Knie beugen vor diesem Allmäch- tigen und unseren Mund in den Staub drücken, damit wir nicht zuletzt etwa anmassend werden und unseren Schöpfer beurteilen! „Mit dem Allmächtigen will der Tadler rech- ten? Der da Gott zurechtweist, der muss es verantwor- ten!“ (Hi. 40,2/38,2ff.). Der Herr lässt den Bösen und somit das Böse einzig in Seiner Weisheit und Gerechtigkeit so lange gewähren. Nicht, dass Gott das Böse etwa gutheissen würde oder selbst das Böse getan hätte (Jak. 1,13) 2 , doch lässt Gott es um Seines mäch- tigen Planes willen zu. Jeden Schlag des Feindes wandelt Er dabei aber zu einem Schlag in dessen eigenes Gesicht um. Bis hin zur vollendeten Ausgestaltung der Gerechtigkeit muss jeder Stein, den der Feind ins Rollen gebracht hat, schliess- 1 „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen dei- nem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ 2 „Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand.“
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