Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Umgang mit der Übermacht 229 fen, dass wir zeit unseres Lebens nicht aufgeschreckt oder ernstlich konfrontiert werden mit dem Übel? Wenn du dich in solcher Weise hinlegen und verkriechen kannst – ich kann es nicht mehr! Seit je versuchte Gott darum, Sein Volk auf dieses eine Ziel hin zu trainieren: Es sollte Übermächten gegenüber stand- halten können. Mehr aber noch: Es sollte dieselben in immer grösserer Gelassenheit zur völligen Unterwerfung und Kapi- tulation zwingen. Der Umgang mit Übermächten sollte für den Gotteskämpfer genauso gewohnt sein wie das Essen des täglichen Brotes. Es sollte für ihn keine normalere Erfahrung, keinen gewohnteren Zustand, keinen logischeren Prozess geben als diesen, dass er Übermächten gegenübergestellt wird und diese vor ihm letztlich in den Staub fallen. Wie überaus hartnäckig sträubt sich jedoch das Gottesvolk gegen diese an sich so unbeschreibliche, herrliche Berufung: „Allezeit gehen sie irre mit dem Herzen. Sie aber haben meine Wege nicht erkannt“ (Hebr. 3,10). Wir sind nicht dazu berufen, von Übermächten überrollt und platt gewalzt zu werden! Unsere Berufung liegt im Obsiegen und Erleben, wie der Berg vor uns zur Ebene , der Riese zum Wurm , die Dunkelheit zum Licht wird. Mache ich hier grosse Töne? Nein, ich beuge mich nur unter den ewigen Vorsatz Gottes. Wir dürfen solche Offenbarungen nicht mit dem Massstab unserer subjektiven (persönlichen) Erfahrungen auf deren Wahrheitsgehalt prüfen. Die mögliche Tatsache, dass wir bisher ein ruhiges und gelassenes Dasein fristen konnten, belehrt uns noch in keiner Weise eines Besseren. Es zeigt höchstens, dass Gott uns aufgrund unserer Unreife noch nicht würdigen konnte, für Seinen Namen zu leiden, in den Riss zu treten und geprüft zu werden.

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