Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Umgestaltung in Sein Bild 47 verleiten darf. Wie nämlich im Mittelalter die „ Werke des Fleisches “ den „einfältigen Glauben“ verdrängt hatten, so herrscht in unseren Tagen eine starke Tendenz vor, den „ein- fältigen Glauben“ an die Stelle der „Werke des Glaubens “ zu setzen. Aber dies führt bloss zu Schwärmerei und Mysti- zismus. Echter Glaube hat immer auch „Werke des Glaubens“ zur Folge, so wie Abraham die grossen Verheissungen durch „Werke des Glaubens“ und nicht durch „mystischen Glauben“ erlangt hatte. Abraham musste zum Beispiel trotz seines und Sarahs fortgeschrittenen Alters während vieler Jahre im Glauben mit ihr zusammenkommen. Das war ein „Glaubens- werk“! Dass dies allein im Glauben geschah, erkennen wir aus 1. Mo. 18,11-12 1 . Insbesondere Sarah hatte um ihres hohen Alters willen nicht mehr die geringsten Liebesgelüste. Sie kamen darum nur noch – um der Verheissung willen – „im Glauben“ zusammen. Und so wie unser Vater des Glaubens, so sollen auch wir im praktischen Alltag all dasjenige einfach „im Glauben“ tun, was wir einst gerne vermöchten, ganz ungeachtet unserer Unfähig- keit oder Unlust. Darum heisst es: „Blickt hin auf den Fel- sen, aus dem ihr gehauen, und auf den Brunnenschacht, aus dem ihr gegraben seid! Blickt hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sarah, die euch geboren hat (Jes. 51,1). Solche „Werke des Glaubens“ nennen wir bei uns die „Schwimmübungen des Glaubens“. Wenn wir schwimmen lernen möchten, müssen wir uns doch auch zuerst „vertrau- 1 „Abraham und Sara aber waren alt, hoch betagt; es erging Sara nicht mehr nach der Frauen Weise. Und Sara lachte in ihrem Innern und sagte: Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich noch Liebeslust haben? Und auch mein Herr ist ja alt!“

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=