Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
73 II. Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder (Psalm 32) Immer wieder gibt es Gläubige, die sogar behaupten, ein unablässiges Hören der Stimme Gottes gäbe es in der heuti- gen Zeit gar nicht mehr. Jemand ging einmal so weit, dass er jeden, der meinte, in verbindlicher Weise von der Stimme Gottes geleitet zu werden, als bloss überheblich bezeichnete. Was für eine bodenlose Tragik! Ich wiederhole, was schon im ersten Teil gesagt wurde: Es mag ja sein, dass es unzählig viele Fromme gibt, die die Stimme des Hirten nicht mehr hören oder noch gar nie wirk- lich gehört haben. Diese Erfahrung darf aber nicht als normal erklärt und zum Massstab für alle Gläubigen gemacht werden! Wenn wir Gotteskinder kein Anrecht mehr darauf haben, klar und deutlich die Stimme unseres himmlischen Vaters zu verstehen, dann sind wir verloren, endgültig zum Untergang verurteilt! Möge aber niemand sich danach ausstrecken, Gott mit seinen physischen, d. h. mit seinen natürlichen Ohren, hören zu wollen. Wenn wir vom „Hören der Stimme Gottes“ reden, dann meinen wir damit eine geistliche und nicht eine sinn- liche oder mystische Dimension. Es bleibt natürlich Gott vorbehalten, auch auf andere Weise zu uns zu reden. Dies tut Er aber, wie ER es für gut hält.
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