Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
88 sind? „Natürlich den Herrn Jesus“, sagen wir. Eine ebenso wichtige Frage aber lautet: „Und wen noch?“ Gerade als Seelsorger werden wir jahraus, jahrein mit einer schmerzli- chen Tragik konfrontiert. Viele Christen rufen wohl den Namen des Herrn in ihrer Not an; wenn Er ihnen aber nicht in erwünschter Frist Antwort gibt, dann springen sie sogleich von ihren Knien auf und hängen sich an ihre Mitmenschen. Geliebte des Herrn, auf diesem Weg liegen für uns kein Se- gen und kein Wachstum. Wer geschärfte Sinne und ein ge- öffnetes Ohr erlangen will, der muss – allem zuvor – lernen, auf Gott zu warten. „Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hilfe … Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung, ich werde nicht wanken“ (Ps. 62,2.7). „Es ist besser, sich bei dem Herrn zu bergen, als sich auf Menschen zu verlassen“ (Ps. 118,8). „Das Harren der Gerechten wird Freude werden“ (Spr. 10,28). „Die auf den Herrn harren , gewinnen neue Kraft“ (Jes. 40,31). „Gar keiner wird zuschanden, der auf dich harrt“ (Ps. 25,3). Nur, wer ausharrt und wartet, bis Gott selbst zu seinem Her- zen redet, lernt die Stimme Gottes tiefer und genauer kennen. Das Harren auf das Reden Gottes ist deshalb eine der wich- tigsten Lektionen in unserem Leben überhaupt. In den ersten Jahren unserer Rehabilitationsarbeit wurden wir nahezu von Seelsorge-Suchenden überrannt. Wir standen ihnen mit Rat
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