Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
92 unseres Problems aufzeigen; weil er aber noch nicht an der Zeit ist, können wir ihn hernach weder festhalten noch umset- zen. Wo wir zu Menschen anstatt zu Gott fliehen, machen wir uns deshalb einer zweifachen Sünde schuldig: Wir lernen ers- tens selbst nicht hören und bleiben dadurch Unmündige und zweitens machen wir unsere Seelsorger zu unseren Götzen. Ist das nicht etwas zu hart? Sagt die Schrift denn nicht auch, dass wir gegenseitig unsere Lasten tragen sollen (Gal. 6,2) 1 ? Dies wohl, aber dennoch heisst es im selben Zusammenhang, dass auch jeder seine eigene Last zu tragen hat (Gal. 6,5) 2 . Wir sollten vor allem darauf achten, dass wir uns nicht in die Aufgaben des Heiligen Geistes einmischen. Dieser Weg ist zwar hart, aber klar biblisch belegt und deshalb heilsam und sehr fruchtbar. Darum lesen wir in Jes. 50,10 nichts von Men- schenhilfe, wenn es darum geht, Verirrten aus Umdunklung und Finsternis zu helfen: „Wer in Finsternis lebt (geht) und wem kein Lichtglanz scheint, vertraue auf den Namen des Herrn und stütze sich auf seinen Gott! “ (Nicht auf seinen Nächsten oder Seelsorger!) Lasst uns diese Schule des Aus- harrens darum mit ganzem Herzen durchlaufen, denn Gott hat uns Seine Hilfe gewiss zugesagt. Was gibt es zudem Köstlicheres, als vom himmlischen Helfer angewiesen und aufgerichtet zu werden? Wie herrlich ist es, wenn Er zu unseren Herzen redet! Sein Trost ist unvergleichlich, Seine Wahrheit unbestechlich! Wie bald lernten wir hören! Aber suchen nicht viele Not Leidende gerade deshalb Hilfe bei 1 „Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen.“ 2 „... denn jeder wird seine eigene Bürde tragen.“
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