Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

98 IV. Die Unterscheidung der Stimmen „Einem Fremden aber werden sie (die Schafe) nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen“ (Joh. 10,5). „Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht“ (Jes. 1,3). „Hat irgendeine Nation je seine Götter vertauscht? … Und jene sind nicht einmal Götter! Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht …“ (Jer. 2,11). Nun setzen wir uns noch mit der Unterscheidung der Stimme Gottes etwas näher auseinander. Obige Bibelzitate führen uns die leidige Tatsache vor Augen, dass das Volk Gottes schon immer eine Schwäche für falsche Geister und Stimmen gehabt hat. Auch unter den besseren Bedingungen des Neuen Bun- des, die ja gerade ein tieferes Erkennen des Herrn ermöglichen sollten (Jer. 31,31-34) 1 , hat sich an dieser Tragik nicht viel geändert. So musste Paulus schon in den Anfängen des 1 „Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schliesse ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: Nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, - diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR. Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schliessen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Innerstes legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken.“

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