Rekrut Prediger, daher! - Elias Sasek - Elaion-Verlag

30 liche Leben und das geistliche Unterscheidungsvermögen wieder zu- nahmen! Wie leicht können doch Zucker, Snacks und Schlemmereien jeden geistlichen Funken ersticken! „ Lebe Du mich, Herr Jesus, von Moment zu Moment aus und baue durch mich Deine Herrschaft hier unten auf dieser Erde! Lenke Du je- den meiner Schritte, auch in den bevorstehenden letzten zwei Wochen der Grundausbildung. Jedes Ereignis ist einzig aus Gnade geschenkt!“ Nach meiner inneren Neuausrichtung lösten sich auch alle unangeneh- men Umstände mit einem Mal in Luft auf. Von sämtlichen Offizieren wurde ich plötzlich wieder väterlich umsorgt. Es wurde ein Plan erstellt, zu welchen Zeiten ich für welchen Offizier zur Verfügung stand, und alle Bedürfnisse konnten unter Dach und Fach gebracht werden. Meine Verantwortungsbereiche weiteten sich in den letzten zwei Wochen der offiziellen „Grundausbildung“ derart aus, dass ich zeitweise als einziger Rekrut in den Sitzungen der Offiziere sass und Materialrückgaben visua- lisierte, Soldausgaben vorbereitete, Prüfungen korrigierte, die komplette Verantwortung für die Vergabe von Auszeichnungen für besondere militärische Leistungen hatte usw. Meine Kameraden staunten auch nicht schlecht, als ich aufgrund von Spezialaufträgen vermehrt mit dem Auto der hohen Offiziere auf die Übungsplätze angerauscht kam. Sie hatten derweil noch ihre strenge, obligatorische Grundausbildung zu vollenden. Dann hatte ich ihnen bei der Beförderung zu eidgenössischen Soldaten die Gradabzeichen zu ü- berreichen und die Hände zu schütteln. Aufgrund meiner Sonderstellung hatte ich zwischendurch natürlich auch immer wieder mal einige neid- volle Kommentare zu ertragen. Diese legten sich aber stets wieder in Kürze – dank dem Argument meiner Kameraden: »Dieser Verein hier funktioniert erst richtig, seit „der Sasek“ die Arbeit der Kader macht.« Diese Aussage der Kameraden war zwar masslos übertrieben, gewirkt hat sie aber dennoch … Trotz der teilweise durchtriebenen Stimmung in der Kompanie wussten die Rekruten innerlich genau, wo sie „anklopfen“ müssen, wenn es irgend- wo nicht mehr weiterging. Ein Kamerad aus meiner Kompanie hatte z. B. eines Tages einen üblen Traum. Er kam damit unverzüglich zu mir und

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