Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
325 In den Stunden des harten Kampfes war keine Zeit geblieben, über irgendetwas nachzudenken. Seine Sinne waren nur darauf ausgerichtet, möglichst viele der Feinde zu überwältigen und nicht selber hinterrücks abgeschlachtet zu werden. Am Abend lagen die meisten Habsburger tot am Boden, und die restlichen waren geflohen. Erschöpft und verwundet war er zu Arnolds Leiche hingekrochen und über dem mit Speeren gespickten Körper seines besten Freundes zusammengebrochen. Sein Tod brach ihm das Herz. Dany zog den ersten Speer aus dem Leichnam von Arnold und seine Gefährten die anderen. So erschöpft die Kämpfer auch waren, fanden sie doch keine Ruhe, bis sie alle Verwundeten versorgt hatten. Ihre Toten tru- gen sie zusammen und danach versammelten sich alle ein letztes Mal. Arnold wollten sie heute noch begraben, die Gräber für die an- deren Gefallenen aber erst in den nächsten Tagen ausheben und auch sie zur letzten Ruhe betten. Dany half mit, das Grab für den Leichnam seines besten Freun- des auszuheben. Vorsichtig legten sie Arnolds Leib in den geöff- neten Boden und begannen die Grube zuzuschütten. Als die erste Erde auf Arnolds Gesicht fiel, hätte Dany am liebs- ten laut aufgeschrien. Ein Schluchzen drang aus seiner Kehle, und er musste sich ab- wenden. Die Endgültigkeit des Todes trat ihm mit aller Brutali- tät entgegen. Doch er war nicht der Einzige. Alle wussten, dass sie ohne die freiwillige Lebenshingabe Arnolds keine Möglichkeit gehabt hät- ten, die Lanzenwand der Habsburger zu durchbrechen. Deren Speere waren mindestens eine Elle länger als die Halbarten der Eidgenossen.
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