Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
329 Der Abend brach herein, und die Familie sass immer noch fas- sungslos um ihren Esstisch. „Wisst ihr, manchmal verstehen wir nicht, was Gott tut, aber Er meint es immer gut mit uns und ist voll Gnade uns Menschen gegenüber.“ Anneli hob ihren Kopf und blickte Dany verwundert an. Waren das nicht die Worte ihres Vaters, die sie so oft von ihm gehört hatte?! „Ohne Arnolds Tod wären wir alle verloren gewesen. Dann wä- ren die meisten Eidgenossen wohl tot, und ihr hättet alle fliehen müssen. Sein Tod ist für uns alle sehr, sehr schrecklich, am meisten für eure Mama – aber wir dürfen nie vergessen, dass er sein Leben freiwillig für das Gesamte hingegeben hat. – Das ist wahre Liebe. – Wir sind es ihm schuldig, dass wir jetzt nicht verzagen und ver- zweifeln. Ich bin sehr, sehr stolz darauf, der Freund des in unse- ren Reihen tapfersten Mannes zu sein. Und ihr dürft stolz darauf sein, Kinder von Arnold Winkelried zu heissen. Nun habt ihr eine grosse Aufgabe, Eure Mama in allem zu unter- stützen und ihr zu helfen, wo ihr nur könnt. Und ich werde das auch tun. Kommt, wir wollen unsere Herzen vor Jesus ausschütten und Ihm vertrauen, Er ist unser Tröster.“ Sie sassen am Tisch, weinten und redeten mit Gott, lange – bis die Nacht hereinbrach. An die Suppe dachte niemand mehr. „Mama, gell, Dany darf bei mir im Zimmer schlafen“, bat Ar- thur. Anneli nickte, küsste ihre Kinder und schickte sie zu Bett. Es war eine unruhige Nacht. Dany wälzte sich auf seiner Bett- statt hin und her. Er hörte Anneli das Essen verräumen. Als alles still geworden war, konnte Anneli nicht mehr an sich halten.
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