Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
40 Noldi traf es tief, dass die Wahrheit über Danys Vater so sehr verdreht worden war. „Mein Verstand wehrte mir zwar, zu einem Mördersohn zu gehen, doch mein Herz zog mich trotz dieses lügnerischen Ge- rüchtes zu dir hin.“ Mitfühlend legte Dany eine Hand auf Noldis Schulter. Aus der Runde rief ein Knabe: „Und er ist echt!“ „Und der ist echt!“, erklang die Antwort im Chor. Einer nach dem anderen trat zu Arnold und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich bin Heini“, begann der erste Knabe. „Freut mich, ich bin Arnold Winkelried.“ Dany unterbrach ihn: „Ähm, wir sagen uns nur die Vornamen. Mehr wissen wir voneinander nicht.“ Mit einem überlegenen Grinsen fügte er hinzu: „So sind wir verfolgungssicher.“ Arnold wandte sich an die gesamte Gruppe: „Also, ich bin Noldi.“ Der nächste Knabe trat vor und schüttelte Noldi die Hand. „Ich bin Heini.“ „Ich bin Heini“, stellte sich auch der Nächste vor. Etwas verwirrt blickte Noldi zu Dany. Vier weitere Heinis folg- ten. Schliesslich ergriff Noldi die nächste dargebotene Hand. „Und du bist sicher Heini?“ Der andere Junge nickte strahlend. „Das ist wirklich so“, erklärte Dany. „Die Jungs lügen nicht. Ma- chen wir’s kurz. Ausser dir und mir gibt es nur noch einen, der hier nicht Heini heisst.“ Er zeigte auf einen kleinen Jungen ihnen gegenüber. „Das ist der Dänu.“ „Steht dein Vater hinter der Knabenschaft?“, fragte Noldi. „Er und wir, wir haben uns bei unserem Blut geschworen, so lange für die Eidgenossen zu kämpfen, bis ihr Eid, den sie vor Gott geschworen haben, in Erfüllung geht.“ „Welchen Eid meinst du?“
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