Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

42 dessen Blut wieder beseitigt werden kann, der es vergossen hat.“ Dany ging auf die Knie neben Noldi und schaute ihm fest in die Augen. „Wir kennen die Wachrunde der drei Kriegsknechte, die deinen Grossvater ertränkt haben.“ Er wandte sich an die Knaben und blickte entschlossen von einem zum anderen. Dann streckte er seine Hand in die Mitte und rief herausfordernd: „Macht ihr alle mit?“ Die Knaben legten ohne zu zögern ihre Hände auf Danys ausge- streckte Hand. „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern!“ Nach diesem feierlichen Moment löste sich allmählich die Ver- sammlung auf. Die Knaben tauchten grüppchenweise ins Unter- holz. Dany wandte sich noch einmal Noldi zu. „Warte einen Moment!“ Er griff in die lederne Tasche, die um seine Schultern hing. „Du gehörst jetzt zur Knabenschaft und bekommst deshalb das hier als Zeichen deiner Zugehörigkeit.“ Dany grinste. „Nimm es, es gehört jetzt dir!“ Mit diesen Worten streckte er Noldi ein fein gearbeitetes Mes- ser entgegen, auf dessen Klinge sich der Schein der Fackel brach. Bei diesem Anblick war Noldi sprachlos. Noch nie hatte er ein eigenes Messer besessen … und dass man ihm diesen wertvollen Gegenstand einfach schenkte! „Danke!“, brachte er mit belegter Stimme hervor. „Gern geschehen. Es tut mir wirklich leid, was mit deinem Grossvater geschehen ist.“ Noldi konnte spüren, wie ehrlich Dany dies meinte und seltsa- merweise trösteten ihn seine Worte. Er schenkte Dany ein Lä- cheln und machte sich auf den Heimweg.

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