Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
75 Besprechen zu haben, die hohen Herren. Wir sollen uns um die Pferde kümmern und ihnen nur die besten Dienste erweisen“, erklärte Arne belustigt in etwas förmlicher Sprache. „Los, da kommen sie schon angeritten!“ Hoch zu Ross näherten sich zwei Herren dem Abthaus. Ihre Pferde waren mit glänzendem Zaumzeug geschmückt. Doch der eigentliche Stolz dieser Erscheinung waren die noch edleren Herren auf ihren Rücken. Ihre Hüte und Umhänge waren aus feinen Stoffen hergestellt, die von Silberfäden durchzogen waren. Noldi, Arne und Sepp halfen den Herrschaften beim Absteigen und führten die Pferde neben dem Abthaus in den Stall, der eigentlich nur für die Pferde des Abtes Johann bestimmt war. Schnell sattelten sie die Rosse ab, striegelten sie und versorgten sie mit Wasser und Futter. „Mmh, hast du das gerochen, Arne?“ Die Luft vor dem Abthaus war von den verschiedensten Düften erfüllt. Es roch nach Braten, nach Gewürzen und nach Süssli- chem. Die Mägen der drei knurrten laut. „Ja, den werten Herren wird wohl ein echtes Festessen serviert“, antwortete Sepp. „Hast du so was schon mal gegessen, Noldi, hä?“ Sepp konnte nicht erklären, welche Speisen er genau damit meinte, aber es musste sich um beeindruckende Köstlichkeiten handeln. „Nein, noch nie!“ „Was würde ich geben, um einmal ein feiner Herr zu sein, mit denen am Tisch zu sitzen und noch eine hübsche Frau an der Seite zu haben!“, schwärmte Arne, der sogleich einen saftigen Stoss von seinem Freund in die Rippen bekam. „Jetzt flieg mal nicht zu hoch, werter Herr!“, meinte Sepp mah- nend. „Aber wenigstens nur ein kleines Stück von dem Braten. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen! Wenn man heimlich etwas
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