Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

100 wurde gewissermassen das Fell über die Ohren gezogen; wir wurden in alle Einzelteile zerlegt; der Zerreibungsprozess wurde in langsam drehenden Mühlen bis aufs Äusserste an uns ausgeführt. Wir könnten gar nie gefügiger sein als gerade jetzt. Drückt Gott Seinen Finger auf unser zerriebenes We- sen, bleibt ohne Widerstand der haargenaue Fingerabdruck Gottes auf uns zurück – genau wie beim feingemahlenen Weizengriess. An dieser Stelle aber ist es nicht mehr der Priester, sondern der (sich) Opfernde, der dazu aufgefordert wird, Öl auf dieses feine Mehl zu giessen und Weihrauch darauf zu legen. Wir lernen m. a. W. genau an einem gewis- sen Punkt entweder aus Gott zu nehmen – oder wir werden sterben im Heiligtum. Niemals durften diese Weisungen im Alten Bund übergangen oder ausgelassen werden – und alles dies unseretwegen, die wir mit dem zwar unsichtbaren, aber wahrhaftigen Heiligtum vertraut gemacht werden sollen. Das Öl ist in der Schrift stets das Gleichnis für den Heiligen Geist (Jes. 61,1) 1 und der Weihrauch das Bild für das Gebet (Offb. 5,8) 2 . Hast du gewusst, dass man Heiligen Geist auch „nehmen kann“? (Apg. 19,2) 3 . Nehmen wir denn erst von diesem Punkt an aus Christus heraus? War alles bisherige nur ein Weg des Eigenverdienstes, der gesegneten Leistung in eigener Kraft? Nein, aber erst von diesem Punkt an wird das Bewusstsein der Mündigkeit in Christus richtig in uns geweckt und ausgebildet. Wir beginnen bewusst wahrzu- 1 „Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt …“ 2 „Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierund- zwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen.“ 3 „Habt ihr den Heiligen Geist genommen (so wörtl.), nachdem ihr gläubig ge- worden seid?“

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