Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Ihr seid der Tempel 101 nehmen, was schon von Anfang an da war. Wir beginnen aktiv mit jenem Kraftstrom zusammenzuarbeiten, der uns bereits vom ersten Schritt an gedrängt und geprägt hatte, ohne dass wir ihn richtig wahrgenommen, verstanden oder ergriffen hätten (Phil. 3.12) 1 . Wir gleichen daher neugebo- renen Kindern, die, von Lebenskraft gedrängt, bereits von Anfang an zappeln und sich bewegen, eines Tages aber ihre Arme, Beine usw. entdecken und bewusst, bewegen lernen. Wir nehmen somit vom ersten bis zum letzten Schritt des Heiligtums alles aus Ihm, aus Christus heraus. Er ist unser Alpha und das Omega. Am Anfang schöpfen wir erst auf instinktiver Basis, später aber mehr und mehr ganz bewusst aus Ihm. Ist das nicht herrlich? Nicht eine einzige religiöse Leistung wird von uns abverlangt. Vom Anfang bis zum Ende unseres Heiligtumsweges ist keine menschliche An- strengung gefragt – nur gehorsames Mitfliessen mit Ihm, der alles wirkt – zuerst instinktiv, dann zunehmend bewusst, bis wir hochgradig intuitiv durch den Heiligen Geist Navigierte sind – ja, bis hinein in die völlige Vereinigung Gottes. Es gibt heutzutage allerdings viele geistliche Strömungen, die das mündige Nehmen verfrüht (d. h. vor der Zeit) praktizieren. Sie sind der Ungeduld Abrahams verfallen, der nicht mehr auf den verheissenen Sohn warten mochte. Sie benehmen sich so, als wäre Gott ein Selbstbedienungsladen, in dem man den Heiligen Geist jederzeit nach Lust und Laune abholen kann. Man bedenkt dabei aber nicht, dass geschrieben steht: „Ihr sollt darauf acht haben, mir meine Opfergabe, meine 1 „… ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, wozu ich auch von Christus ergriffen bin.“

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