Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

102 Speise (wörtl. mein Brot) in Form der mir zukommenden Feueropfer zu ihrer festgesetzten Zeit darzubringen“ (4. Mo. 28,2). Es hat mit anderen Worten niemand das Recht, Öl, d. h. Heiligen Geist, zu nehmen, der nicht zuvor das Stadium völliger Ergebenheit in Organismusbereitschaft (gemahlenes Korn) erlangt hat. Was sollte dazu auch ein Ungefügiger mit Heiligem Geist anfangen? Wird er nicht lauter Schaden anrichten, wie der verlorene Sohn mit seinem vorzeitigen Erbe? Der Gefügig-Gemachte dagegen ist beru- fen, aus Gott heraus zu nehmen. Er überwindet fortan nicht mehr nur durch die ihm zuströmenden Kräfte allein, die ihm aufgrund des Gehorsams verliehen werden. Vielmehr über- windet er nun auch, indem er freimütig aus Gott nehmen lernt, was immer ihm mangelt. Er übergiesst seinen ausge- trockneten Zustand mit Öl und wird dadurch übernatürlich gestärkt, wie es in Ps. 92,11 wörtlich heisst: „Aber DU wirst mein Horn erhöhen wie das eines Büffels. Mit frischem Öl übergiesse ich mich (vermenge ich mich wie beim Teig des ungesäuerten Speisopfers) . Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden“ (V. 12a). Weil er sich als vollständig gefügig und hingegeben erwiesen hat , wird er zur Mündigkeit, zur Mitherrschaft, zur Autorität herangebildet. Wie geschrieben steht: „Sind wir mitgestorben, werden wir auch mitleben, wenn wir untenbleibend (unter der Führung und Autorität Gottes) ausharren, werden wir auch mit- herrschen …“ (2. Tim. 2,11-12a). Auch sein Gebet (Weih- rauch) kommt nicht mehr nur von unten nach oben, sondern von oben nach unten, wie geschrieben steht: „… und ER lege Weihrauch darauf “ (3. Mo. 2,1). Als vollkommen Gott ergeben, müssen wir mit anderen Worten von „oben herab“ beten lernen. Wir müssen uns an spätestens dieser Stelle daran

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