Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

108 bei jeder vorangegangenen Tempelmessung in einer zuneh- menden Weise. Mit jeder neuen Tempelepoche zeigte es sich nämlich deutlicher, dass sich eine zunehmende Kluft zwischen dem Heiligtum und dessen Umwelt bildete. Während das erste Heiligtum in Form der Stiftshütte zu- nächst noch mitten im Volk stand, musste Mose dieses ,,Zelt der Begegnung“ schon sehr bald ausserhalb des Lagers auf- schlagen. Begründung: ,,Zöge ich auch nur einen Augen- blick in deiner Mitte hinauf, so würde ich dich vernichten“ (2. Mo. 33,5). Das Volk Gottes war unheilig und halsstarrig! Während aber die Stiftshütte nur einen einzigen Vorhof hatte, wies ihr Nachfolger, der salomonische Tempel, bereits zwei Vorhöfe auf (1. Kö. 6,36 1 /7,12 2 ). Der dem Tempel nähere Vorhof war für die Priester und der äussere und grössere war für das Volk. Zur Zeit des herodianischen Tempels weiten sich diese Abgrenzungen noch sichtlicher aus. Damals kam zuerst der Vorhof der Heiden, dann der Soreg, eine Grenz- schutzzone von ca. 20 m Breite rund um den Tempel; dann der Vorhof der Frauen und vor dem endgültigen Vorhof der Priester schliesslich noch ein schmaler Vorhof für die Männer. Noch erschreckender aber fielen die Messungen jenes Tem- pels aus, den Hesekiel in seiner Zukunftsvision gesehen hatte. In Hes. 42,15ff wurde eine Mauer um den Tempel gezogen, die das Haus Gottes rundum auf 500 Ruten, also 1550 Meter, 1 „Und er baute den inneren Vorhof aus drei Lagen Quadern und aus einer Lage Zedernbalken.“ 2 „Und der grosse Hof ringsum (hatte) drei Lagen Quader und eine Lage Ze- dernbalken, und zwar dem inneren Hof des Hauses des Herrn entsprechend und entsprechend der Vorhalle des Hauses.“

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=