Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Vorhof kontra Heiligtum 109 Distanz zur Aussenwelt brachte. Begründung: ,,… um zwi- schen dem Heiligen und dem Unheiligen zu scheiden“ (V. 20). So sollte es uns keinen Moment überraschen, wenn in Offb. 11 schliesslich sogar der gesamte Vorhof hinaus- geworfen wird, um von den Nationen zertreten zu werden. Aber um welchen Tempel und somit Vorhof handelt es sich in Offb. 11 dann überhaupt? Zur Zeit der Niederschrift der Offenbarung existierte nämlich der Tempel zu Jerusalem bereits etwa 20 Jahre nicht mehr, und an dieser Tatsache hat sich auch bis zum heutigen Tag nichts mehr geändert. An dieser Stelle rate ich, auch künftig mit keinem Wiederauf- bau eines sichtbaren Tempels zu spekulieren. Diesen mag es vielleicht geben; aber mit der Erfüllung von Offb. 11 kann er ebenso wenig zu tun haben, wie etwa wir etwas mit dem herodianischen Tempel zu tun haben könnten. Ich denke aber, dass wir dafür umso mehr mit dem in Offb. 11 genann- ten Tempel zutun haben. Dieser wird dort nämlich ,,Tempel Gottes“ genannt, wie auch Paulus uns Neutestamentler in 1. Kor. 3,17 1 und 2. Kor. 6,16 2 etc. nennt. Aus der heilsge- schichtlichen Entwicklung wissen wir , dass Gott ein für alle- mal einen Schlussstrich unter menschengemachte Tempel gemacht hat: ,,Denn der Höchste wohnt nicht in Woh- nungen, die mit Händen gemacht sind!“ (Apg. 7,48). So predigte es uns der Blutzeuge Stephanus. Als Gott Sein Reich von dem Israel nach dem Fleisch wegnahm, tat Er dies nicht aus einer spontanen Laune heraus, denn schon Jahrhunderte zuvor sagte Er der Nachkommenschaft in Isaak, 1 „Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.“ 2 „… Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes …“

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=