Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Vorhof kontra Heiligtum 115 Das Heilsopfer Denn im Heilsopfer schliessen wir nicht allein mit sündigen Leidenschaften ab wie beim Sündopfer. Ebenso geben wir nicht bloss unseren Leib und unser Leben als ohnehin obli- gatorisches Brandopfer hin. Mit den Heilsopfern übersteigen wir solche Grundlagen sogar noch um ein Weites. Denn die Darbringung des Sündopfers ist bildlich gesprochen ja nichts anderes als das Auffüllen dessen, was bisher unter dem Limit war. Die Darbringung unseres Leibes als Brandopfer ent- spricht dem, was bei Gott Pflicht, also normal und nichts Besonderes ist. Die Heilsopfer dagegen sind alles Darbrin- gungen über dem Limit des obligatorisch Geforderten. In den Heilsopfern lassen wir freiwillig los von uns zustehen- den Rechten jeder Art. Eines der tiefsten Heilsgeheimnisse liegt im Wegkommen von sich selbst. Formelhaft ausgedrückt könnte man sagen: Je weiter uns der Heilige Geist von uns selber wegführen kann, desto näher folgen uns heilsame Wir- kungen und Kräfte auf den Fuss. Wer Schlag auf Schlag Heilswirkungen vermitteln will, der trachte danach, über das Geforderte hinaus „geopfert“ zu werden. Doch keine Panik, auch diese Opfer sind reine Ausflüsse der Kraft Christi in uns. Nicht eine einzige Spur Krampf wird selbst bei der Darbringung echter Heilsopfer gefunden werden. Ist doch der Vorhof nichts anderes als das sich Aneignen sämtlicher Vermögenskräfte und Ausflüsse Christi, wie wir sie zu einem Wandel im Heiligtumsinnern unablässig benötigen. Wir trainieren m. a. W. zunächst in kleinen Vorhofdimensionen an uns selbst, was wir hernach in der grossen organischen Dimension des Heiligtumsinnern tagtäglich beherrschen müs- sen. Wer immer daher ins Tempelinnere d. h. in die Dimen- sion des Organismus eingegangen ist, und dabei nicht aus

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=