Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Vorhof kontra Heiligtum 133 Schäfchen zieht. Dies ist aufs Erste auch verständlich. Schliesslich warnten die ersten Apostel ja deutlich davor, dass nach ihrem Abschied reissende Wölfe kommen wür- den, die die Herde nicht schonen. Diese kamen dann auch: Insbesondere im Papsttum und all den späteren Auswüchsen traditionellen Christentums – eben bis hin in all die uns heute bekannten Kirchen, Sekten und Denominationen. Je schlim- mer die Zeiten werden, desto mehr meinen wir ein Recht darauf zu haben, dicke Zäune um unsere Versammlungen zu ziehen. Was wir nicht mehr verstehen, ist die Art und Weise, wie man tatsächlich die Schafe schützt. Noch nie war es von der Seite Gottes her erlaubt, einfach schlechthin eine Abgren- zung nach aussen zu ziehen, um die Gläubigen an sich zu binden. Diotrephes tat dies und nahm daher die von Gott gesandten Diener nicht auf. Als die Übrigen der Gemeinde nach bestehender Gewohnheit die Gesandten aufnehmen wollten, stiess er sie einfach aus der Gemeinde und wehrte ihnen. Solch ein Handeln, das übrigens heutzutage üblich ist, nannte derselbe Apostel, der sonst sehr auf Prüfung und Unterscheidung bedacht war, ,,böse Werke“ (3. Joh. 9-10) 1 . Kurzum: Jede Gemeinde, die wahrhaftig Teil des Heiligtums ist, wird jederzeit nicht allein allen Gliedern der eigenen Versammlung die Kanzel öffnen, sondern darüber hinaus auch jedem beliebigen Bruder eines anderen Ortes. Der Schutz der Schafe besteht einzig darin, dass man sie zur Mündigkeit in Christus führt. Wir müssen sie lehren, den 1 „Ich habe der Gemeinde etwas geschrieben, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an. Deshalb, wenn ich komme, will ich seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut, indem er mit bösen Worten gegen uns schwatzt; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brü- der nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stösst sie aus der Gemeinde.“

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