Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

140 „Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die Vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot“ (1. Kor. 10,17). Dasselbe aber kann auch über die Herstellung und den Wer- degang des goldenen Leuchters gesagt werden. Mal ganz abgesehen davon, dass reines Gold schon das Produkt eines vorangegangenen Ausgegraben-, Ausgebrochen-, Ausge- schmolzen-Werdens ist, kommt noch dazu, dass der sieben- armige Leuchter aus diesem reinen, geläuterten Gold hernach mit tausenden von einzelnen Schlägen kalt gehämmert wurde (2. Mo. 25,31) 1 . Am Anfang war das Ganze nur ein unför- miger Goldklumpen. Mit anderen Worten: Er erhielt seine wunderschöne Form mit all seinen Knäufen, Blüten und Kel- chen nicht in einer Goldgiesserei. Auch hier wieder leuchtet dieselbe Wirklichkeit durch. Nachdem jedes Goldnugget seine Individualität im Schmelzofen der Läuterung preisge- geben hat und zusammen mit allen anderen eine neue unför- mige Einheit bildet, lässt sich diese neue gemeinschaftliche Wirklichkeit durch unzählige Hammerschläge ins herrliche Bild des siebenarmigen, sprich vollkommenen Leuchters einhämmern. Jeder geringste Fortschritt eines geistlichen Organismus bedeutet einen göttlichen Schlag, eine verände- rungsbringende Erschütterung. Wo wollen da alle Verächter der schweren Wege erscheinen? Obgleich geschrieben steht: „Wir müssen durch viele Drangsale eingehen in die Kö- nigsherrschaft“ (Apg. 14,22b) , lästern sie immer wieder die- jenigen Christen, die gemeinsam von einem Schicksalsschlag 1 „Und du sollst einen Leuchter aus reinem Gold machen. In getriebener Arbeit soll der Leuchter gemacht werden, sein Fussgestell und seine Schaftröhre. Seine Kelche, Knäufe und Blüten sollen aus (einem Stück mit) ihm sein.“

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