Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

148 aneinander gekettet zu sein. Jeder Mensch muss nun endgültig an seinesgleichen gebunden werden, wie geschrieben steht: „Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel , um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!“ (Mt. 13,30). Beachtet, dass die unwider- rufliche Zusammenbindung des Unkrautes der Offenbarwer- dung des Christus-Organismus vorangeht. Es kann daher kein Abwarten geben, bis sich der Christus in Seiner organischen Vollendungsherrlichkeit zeigt. Die Zusammenführung der Unverbindlichen, d. h. vom Christusorganismus Losgelösten, findet zuvor statt. Die Würfel sind mit anderen Worten dann bereits gefallen, und es gibt kein Aufspringen im letzten Moment mehr. Möglicherweise hat sich diese Versiegelung schon bei den meisten vollzogen, sodass es für sie kein Zurück mehr gibt. Die Versiegelungen finden stets bei Wind- stille, d. h. vor dem Sturm, sozusagen bei „Schönwetter“ statt (Offb. 7,1-3) 1 . Ein jeder Mensch wird zunehmend mit seinesgleichen zusammengebunden – mit dem nämlich, dem sich sein Herz zu „angenehmen Zeiten“ zugeneigt hatte. Diese Zusammenbindung macht vor keinem frommen Bekenntnis Halt. Sie orientiert sich nicht an den Worten, sondern an dem praktischen Wandel und Wesen des Menschen. Alles Eigensüchtige wird mit dem Eigensüchtigen, alles Unreine mit dem Unreinen, alles Gewalttätige mit dem Gewalttätigen 1 „Nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen; die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meer, noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel von Sonnen- aufgang heraufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, und sagte: Schadet nicht der Erde, noch dem Meer, noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.“

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