Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

160 Jünger dachten m. a. W., sie wären über Jesus bereits aus- reichend eingeweiht und nur die Welt müsste noch wissen, wer Er sei. Doch Jesus wusste, wovon Er sprach. Er redete nicht von einem menschlichen Kennenlernen, sondern von einer speziellen Offenbarung Seiner selbst, die nach Seinem Weggang zum Vater erfolgen würde. Welcher Art sollte diese Offenbarung sein? „An jenem Tag werdet ihr er- kennen, dass ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch … Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm ma- chen “ (Joh. 14,20.23). Er redete somit von der künftigen Wohnung Gottes, vom neutestamentlichen Heiligtum, also vom neuen und lebendigen Tempel, wenn Er von Seiner Selbstoffenbarung zeugte. Darüber hatten sie bis dahin we- der Kenntnis noch praktische Erfahrung. Genau von jenem Heiligtum aber sprach Paulus im Gesamtzusammenhang, als er die Epheser ermahnte : „Ihr aber habt den Christus nicht so gelernt “ . Worauf zielte diese Ermahnung ab? In den ersten 16 Versen von Eph. 4 umschrieb Paulus die voll- kommene Harmonie des Leibes Christi: trotz verschiedensten Diensten nur ein Geist, nur eine Erwartung der Berufung, ein einziges gemeinsames Mündigwerden, ein gemeinsames Hinwachsen, Zusammengefügt- und Verbundenwerden durch vielerlei verschiedenste Dienste, aber doch nur durch die Wirksamkeit des einen in allen wohnenden Heiligen Geis- tes. Wie er schon den Korinthern geschrieben hatte: „Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus“ (1. Kor. 12,12).

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