Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

162 will aber nicht nur Christus sich mit uns vereinigen, sondern letztlich auch der Vater: „Und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen“(Joh. 14,23) . Wer aber ist hierzu tüchtig? Nur, wer sich Gott gemäss zurüsten lässt. Der Vorhof ist der Ort dieser Zurüstung auf das „Lernen des Christus“ im Heiligtum hin. Das Heiligtum aber mit seiner Vereinigung in Christus ist wiederum der Ort unserer Zurüs- tung zur Vereinigung mit dem Vater im Allerheiligsten. Alles und jedes dreht sich im Heiligtum somit um ein Vertraut- werden mit und um das Einverleibtwerden in das Leben Gottes. Ihn, den Wahrhaftigen erkennen, das ist Leben – das Leben des Heiligtums! Glückselig, wer die verbindlichen Gesetzmässigkeiten des Gott-Erkennens entdeckt und sich diesem atemberaubenden Geheimnis ausliefert . Die Chris- tenheit denkt bis heute, sie könne direkt ins Heiligtum ein- gehen, um dort dem Vater leibhaftig zu begegnen. Sie denkt bis heute, sie würde den Weg bereits kennen und der Herr müsse sich nur noch der Welt offenbaren. Doch in Tat und Wahrheit hat sie Christus vorwiegend „per Buchstaben“ kennengelernt. Der Offenbarung Jesu Christi und dem „Ler- nen des Christus“ aber steht sie mehrheitlich noch immer so fern wie der Morgen vom Abend. Sie hält die Vorhof-Gottes- Erkenntnis bereits für das Ganze. Wir wollen ihr die Echtheit dieser Vorhofserfahrung auch gar nicht absprechen, doch nehmt diese Bezeugung an: Die wahre Erkenntnis Gottes ist ein Entwicklungsprozess, der im Vorhof nur gerade seinen ersten Anfang nimmt. Wir können Gott anfänglich in gar keiner anderen Gestalt begegnen als nur gerade im Sündop- fer, d. h. Er als Lamm und wir im Kampf wider die Sünde. Dann aber will uns Gott auch auf den verschiedenen Ebenen der persönlichen Hingabe, also im Brandopfer etc. begegnen.