Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

„Christus lernen“ – im Heiligtum! 169 3. Geistliche Sensibilität Niemand wird je Gott begegnen, erkennen oder finden lernen, der es nicht aufgrund eines geistlichen Feingefühls, einer geistlichen Sensibilität tut. War es denn nicht letztlich eben doch ein Empfinden, das dir zutiefst im Herzen sagte, dass das Wort Gottes, das du gelesen hattest, die Wahrheit ist? Hat sich nicht jeder einzelne von uns aufgrund eines geistli- chen Wahrnehmungs- und Empfindungsvermögens bekehrt? Wenn uns irgendein Wort anspricht, das aus Gott ist, sei es geschrieben oder gesprochen, so regt sich doch eine Emp- findung in uns, nicht wahr? Und wenn ein falsches Wort oder ein falscher Geist an uns wirkt, regt sich doch auch eine innere Empfindung in uns. Erlebst du es etwa anders? Dar- um sagte auch der Apostel Paulus ganz pauschal über die Menschheit: „Dass sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tas- tend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von jedem von uns“ (Apg. 17,27). Wahres geistliches Leben ist somit von A bis Z ein geistliches Empfinden, das sich durchtastet, durchfühlt und durchsucht und auf diesem Weg Gott findet. Dieser Prozess nimmt seinen Anfang im Vorhof, seine Fortsetzung im Heiligtum und findet seinen Tiefgang und seine Vollendung im Allerheiligsten. Das tas- tende Fühlen im Heiligtum unterscheidet sich aber von dem des Vorhofes vor allem darin, dass es sich nicht mehr allein durch Buchstaben und geschriebene Worte Gottes hindurch- tastet, sondern vor allem direkt von Geist zu Geist tastend fühlen lernt. Wie geschrieben steht: „Und ihr habt die Sal- bung von dem Heiligen und habt alle das Wissen. (…) Und ihr! Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt (nicht das gedruckte Wort) , bleibt in euch, und ihr habt

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=