Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

„Christus lernen“ – im Heiligtum! 171 eine für das seelisch fleischliche Wesen zunehmend unnah- bar ist, wird doch das Ertasten und Fühlen des Geistes mit jedem Schritt immer realer, überzeugender und herrlicher. Glaube ist darum je länger desto mehr ein „Gefühl“! Wäh- rend wir im Vorhof in erster Linie das geschriebene Wort Gottes ertasten, ertasten wir im Heiligtum das leibhaftige Wort, Seine persönlich gegenwärtige und wirksame Kraft. Gefühlsnachweise des Glaubens Wollen uns solche Bezeugungen etwa befremden oder unbib- lisch scheinen? Wer Anstoss daran nimmt, gehe hin und lerne es direkt von unserem Meister. Denn während Ihn eine ganze Menschenmenge drückte, blieb Er plötzlich stehen und be- zeugte: „Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe gefühlt , dass Kraft von mir ausgegangen ist“ (Lk. 8,46). Siehst du, wirksame Kraft Gottes wird gefühlt! Markus hat in Kap. 5,30 dieselbe Stelle so übersetzt: „Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausge- gangen war.“ Dasselbe Wort also, das in Lk. 8 mit „gefühlt“ oder „gespürt“ übersetzt wurde, wurde in Mk. 5 im gleichen Zusammenhang mit „erkannt“ übersetzt. Das griechische Wort dafür ist »Epiginosko«. Es meint ein genaues Erkennen aufgrund einer Berührung oder Begegnung, aufgrund einer Erfahrung. Als Jesus dem Gelähmten die Sünden vergab und die Pharisäer bei sich selbst im Herzen dachten: „Er lästert“, heisst es: „Und sogleich erkannte (»Epiginosko«) Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich überlegten und sprach zu ihnen: Was überlegt ihr dies in euren Herzen?“ (Mk. 2,8). Jesus machte somit eine fühlbare Erfahrung, die Ihn genau erkennen liess, was im Herzen der Menschen

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