Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

174 welche Entscheidungen zu treffen haben, ist es nicht so, dass wir ohne Gefühl entscheiden, denn auch in solchen, absolut gefühlslosen Momenten stützen sich unsere Entscheidungen letztlich wieder auf früher gemachte, „geistliche Gefühls- erfahrungen“. Jede Auswahl eines Wortes Gottes aus der Bibel, wir können nennen, was wir wollen, es ist letztlich alles aufgrund geistlicher „Gefühls“eindrücke entschieden und besiegelt worden. Wie aber gelangt man zu dieser geistlichen Wahrnehmung und Sensibilität? Wie zuvor gesagt: durch die Vorhofsübun- gen! Paulus fasst diese in Röm. 12,1-2 wie folgt zusammen: „Ich ermahne euch nun Brüder, eure Leiber, durch die Erbarmungen Gottes darzustellen als ein lebendiges, hei- liges, Gott wohlgefälliges Opfer … und seid nicht gleich- förmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes (»Nous«) , dass ihr prüfen möget, was der Wille Gottes ist, der gute und wohlgefällige und vollkommene.“ In welcher Reihenfolge kommt man also zu einem geistlich vollkommenen Unterscheidungsvermögen? 1. Durch Ablegen von Sünde, und 2. durch Hingabe des Eigenlebens in der Kraft Gottes, und 3. durch ein völliges Erneuernlassen des »Nous«. »Nous« aber bedeutet wieder- um geistliches Wahrnehmungsvermögen, das Vermögen des geistlichen Denkens und Empfindens. Damit sagt Paulus auch in Röm. 12,2 wieder nichts anderes, als dass wir uns „im geistlichen Tasten, Fühlen und Wahrnehmen“ einüben müssen und zwar gleich anschliessend an das Brandopfer, was wiederum auf den Eintritt ins Heiligtum hindeutet. Das geistliche Tasten- und Fühlenlernen ist somit ein austausch- barer Begriff für „Christus lernen“ im Heiligtum.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=