Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Organische Gesetzmässigkeiten 205 wieder gegenseitig. Der Fuss spricht wieder: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib; und das Ohr: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib. Eine Gemeinde mit einem Lehrauftrag findet vielleicht nie ganz zur Ruhe, weil sie keine typisch evangelistische oder missionarische Ader wie ihre Nachbargemeinde hat, oder eine diakonisch veranlagte Gemeinde leidet an Minderwertigkeitsgefühlen, solange sie nicht Zeichen, Wunder und Machttaten wie andere wirken kann usw. Man will wieder als ganzer Leib Auge sein. Was aber sagt uns die apostolische Antwort? „… gehört es deswegen nicht zum Leib? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Organe gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte. Wenn aber alles ein einziges Glied wäre, wo bliebe der Orga- nismus?“ (1. Kor. 12,16b-19). Wann endlich erfassen wir es, wie das in der Praxis aussieht? Wann endlich hören wir damit auf, „ineinander aneinander“ dienen zu wollen? Mit anderen Worten: „Wenn du dich doch nur ganz in mein Bild verwandeln und dieselbe Funktion erfüllen könntest wie ich, dann könnte ich dir dadurch dienen.“ Doch so wahr die Or- gane unseres Körpers alle ganz separat nebeneinander exis- tieren und in dieser Weise „aneinander (hinein) ineinander“ dienen, so sollten auch wir es tun. Tatsächlich sollte von jedem einzelnen Organ das Produkt seines Wirkens vollum- fänglich zu sämtlichen übrigen Organen weiterfliessen – ohne deren Funktionsprinzip aber auch nur im Geringsten abändern zu wollen. Von innen her sollen sämtliche Organe von einander gespeist werden. Über das eine Herz-, Kreis- lauf-, Nerven- und Immunsystem etc. sollen sämtliche Organe aneinander Anteil haben, ohne sich gegenseitig auch nur in

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