Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

208 ziert und isoliert werden. Ich fühlte mich wie zwischen zwei Traktoren gespannt. Es wollte mich zerreissen. Weil das mir zugeflossene „Hormon“ einen existentiellen Mangel in mir stillte, war es mir Leben pur, tieferes Leben aus Christus, das ich nie wieder preisgeben konnte und wollte. So hielt ich diese empfangene Vermehrung des Christus in mir unverrückbar fest. Wie könnte ich Ihn je wieder preisgeben, der mir dadurch mehr denn je bedeutete? Und wie hätte ich mich jemals von Organen lossprechen können, die mir die- ses kostbarste Gnadenelixier zufliessen liessen? So wurde ich auf der Stelle ein Ausgeschlossener und Geächteter. Weil ich mich nicht lossagte, wurde ich hernach öffentlich der Spaltung bezichtigt. Nun war den Pfingstlern klar, dass ich konvertieren und ihre Gestalt annehmen würde. Dazu gab mir der Heilige Geist aber keinen Millimeter Freiraum, denn ich spürte es ja am eigenen Leib, welch grausamen Schmerz der Denominationszank meiner Brüder in mir bewirkte. Niemals in meinem ganzen Leben wollte ich irgendein Organ am Leib Christi gegen ein anderes ausspie- len. So blieb ich auf dem „neutralen“ Grund, auf den man mich ausgesetzt hatte, und bekannte mich fortan zu keiner vereinzelten Gruppe, weil ich mich zu allen gleichzeitig bekennen wollte. Über viele Jahre hinweg hielt ich hernach Seminare über unsere Zusammengehörigkeit als Organis- mus ab. Dabei wurde ich zunehmend von allen Seiten unter Beschuss genommen. Den einen war ich zu pfingstlich und den anderen zu gesetzlich. Den einen war ich zu wenig sakral und den anderen allzu ernst. Die einen nannten mich „Darbyst“ und die anderen Charismatiker. Während sich dann auf der einen Seite immer mehr Gläubige für diese Substanz, die von meiner Organschaft ausfloss, zu öffnen

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