Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

64 dann nützen auch alle sonstigen Bestrebungen und Extrage- bete nichts. Sobald jemand nicht vom innersten Herzen her einen freien Trieb zur Ganzhingabe hat, ist er durch die Be- messung gefallen und als „zu leicht befunden“. Er muss im Heiligtumsweg noch einen weiteren Schritt zurück, denn ein Brandopfer würde zum Tod führen, solange die Sünde noch nicht mittels des Sündopfers ausreichend bedeckt ist. Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, wenn jeman- des Hingabe nicht „von selbst“ ausfliesst und zwar durch die in ihm wirkende Kraft Gottes, dann ist noch Sünde mit im Spiel. Lange Jahre versuchte ich solchen Menschen mit aller- lei Glaubenspredigten, Ermutigungen und Zeugnissen, bis hin zur Handauflegung nachzuhelfen. Aber da versagt auch jeder sonstige Weg. Da reicht weder alle Geduld noch liebe- vollste Zuneigung, weder aller Trost noch Ernsthaftigkeit aus. Sobald aber die Sündenfrage gottgemäss getroffen und behandelt ist, fliesst die freiwillige Hingabe wie ein Sturzbach aus den Herzen der Gereinigten. An dieser Stelle wollen wir uns nun schwerpunktmässig aufhalten. Ich denke nämlich, dass wir vor allem dem Geheimnis des Sündopfers gründli- cher auf die Spur kommen müssen, wenn wir in dieser Letzt- zeit sichtbare Fortschritte machen wollen. Verstehen wir nun das Grundprinzip der Tempelmessung? Wo immer sich die Kraft Gottes als lebendig wirksam erzeigt, dort ist auch der wahre Stand des Gläubigen. Dieser Stand kann von Stunde zu Stunde wieder ein anderer sein, obgleich wir uns anderer- seits in ganz grundsätzlichen Reifeprozessen drin befinden und allmählich zu Jünglingen und Vätern heranreifen. In der geistlichen Wirklichkeit ist es aber möglich, dass Väter zeit- weise wieder im Vorhof ihre Übungen haben und Jünglinge zeitweilig Einblicke ins Allerheiligste tun. So wie Väter in

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