Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Ihr seid der Tempel 95 Erwägungen sind sie dann auch noch fast ein wenig stolz darauf, dass sie im Gegensatz zu anderen eine solch gute Herzenshaltung haben dürfen. Tatsache aber ist, dass der noch längere Weg derjenige vom Herzen zum Kopf ist, d. h. bis wird endgültig einsehen, dass der Drang des Herzens ein unumgänglicher ist. Und noch länger wird der Weg, wenn’s vom Kopf in die Arme und Beine d. h. zur wirklich gängigen Praxis gehen soll. Nicht umsonst mussten daher die Innereien und Unterschenkel des Brandopfers extra gewaschen werden vor ihrer Opferung (3. Mo. 1,9) 1 . Dies bedeutet nichts Geringeres, als dass zuvor unser gefühlsbetontes Hingabeverständnis samt eigenwilliger Beugung (Unterschenkel heisst wörtlich „Beugende“) einer gründlichen Waschung unterzogen werden muss, und zwar zusammen in demselben Waschgang! Mit anderen Worten: Die treibende Kraft Gottes wird die noch ausstehenden drei Seiten der Hingabe nicht einfach ignorieren und schon mal zu den Heilsopfern etc. übergehen. Schon gar nicht wird sie, den Altar verlassend, zum Waschbecken hindrängen – ob- gleich hier eine Waschung gewissermassen schon mal vor- weggenommen wird. Nein, der Fortgang der wirksamen Kraft wird so lange ans Brandopfer gebunden bleiben, bis alle vier Dimensionen der Hingabe zur vollständigen Erfüllung ge- bracht sind. Innerste Gefühle und Hingabetriebe sind gut und recht. All diese Regungen unseres Innenlebens bilden aber 1 „Und er soll es in seine Stücke zerlegen mit seinem Kopf und seinem Fett. Und der Priester soll sie auf dem Holz zurichten, über dem Feuer, das auf dem Altar ist. Und die Eingeweide und die Unterschenkel soll er mit Wasser waschen; und der Priester soll das Ganze darbringen und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer als wohlgefälliger Geruch für den HERRN.“

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