Die Erkenntnis Gottes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

98 Es wurde stets als Ergänzung zusammen mit dem Trankopfer dem Brandopfer beigegeben. Vom Speisopfer lesen wir in 4. Mo. 28 . Auf Hebräisch heisst es »Mincha’h«, was über- setzt „Gabe, Spende (zur Umstimmung und Beruhigung)“ bedeutet. Man denkt hier allzu schnell nur an eine Umstim- mung und Beruhigung Gottes. Diese war ganz gewiss auch gemeint. Wie wir es aber schon beim Sündopfer gesehen haben, sind in allen Opferhandlungen gleichzeitig Gott und Mensch, Heiligtum und Opfer miteinbezogen. Auch wir müssen während unserer Ganzhingabe nach Leib, Seele und Geist „umgestimmt, beruhigt werden“. Bis zu einem gewis- sen Grad ist es der Gehorsam der Hingabe, der uns eine fortgesetzte innere Triebkraft verleiht. In einem ständig wiederkehrenden Zyklus erfahren wir das so: Anweisung + Gehorsam = neue Triebkraft … Anweisung + Gehorsam = neue Triebkraft. Dann, mit einem Mal funktioniert dieses Prinzip nicht mehr. Hier beginnen viele nach verborgener Sünde zu suchen und fallen darob in nie gekannte Tiefen der Finsternis, der Verzweiflung und Gottferne. Gottgeweihteste Täter des Wortes benehmen sich plötzlich wie unverständige Kinder. Sie hinterfragen all ihre früheren Motive, Wege und Werke. Alle um sie her wissen, dass sie stets ungeteilt und echt waren, nur sie selber kann nichts mehr davon überzeu- gen. Geliebter Bruder, geliebte Schwester, wenn du von solch einem Pfad der Treue ins bodenlose Ungewisse geraten bist, dann horche jetzt auf. Suche du jetzt nicht beim Sündopfer- altar die entscheidende Antwort. Vielleicht bist du gefallen ob deiner verwirrten Suche und brauchst darum tatsächlich auch wieder Vergebung. Im Wesentlichen geht es aber um etwas ganz anderes. Im Speisopfer liegt eine wichtige Ant- wort für dich. Das Speisopfer bestand aus Feldfrüchten, aus

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