Geistliche Satzbrüche - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

II. Das Spiegelgesetz 13 Der Sünd- und Brandopferaltar am Eingang der Stiftshütte repräsentiert die Reue, Beugung und Hingabe des Sünders. Hier werden seine Sünden, – seine Tatsünden, seine Wesens- sünden, sein Teilhaftigsein an fremden Vergehungen und seine unbewussten Sünden – abgewaschen. Damit ist aber erst die Grundlage der Annahme bei Gott gelegt. Schreitet man nun in Richtung Heiligtum, kommt vor dem Eingang des Heiligtums das bronzene Waschbecken. Von ihm haben wir eingangs gelesen, dass es aus den Spiegeln der dienst- tuenden Frauen hergestellt wurde. Zufall? Nein, repräsenta- tiv für geistliche Gesetzmässigkeiten. Dieses Waschbecken besagt u. a., dass man nur mittels des Wasserbades im Wort (Eph. 5,26) 1 in die himmlische Dimension des Heiligtums eingehen kann. Jakobus bezeichnet dieses Wasserbad als Spiegel, und auch Paulus sagte von ihm: Wir sehen jetzt durch einen Spiegel (Jak. 1,23 2 ; 1. Kor. 13,12 3 ) . Es sei denn, unser täglicher Wandel wird zuvor in allem im reinigenden Wasser des Spiegelbeckens umgepolt, sonst können wir nicht ins Innere des Hauses eingehen. Oder sind wir etwa stärker als der, der das Himmelsgewölbe ausgebreitet hat, „das fest ist wie ein gegossener Spiegel“ (Hiob 37,18) ? Seit je predigen wir Christen die Busse, d. h. die Umkehr. Wir sagen den Gottlosen, dass sie verkehrt sind und verdreht. Was wir dabei zu wenig erkannt haben, ist, dass wir in unserer 1 „... um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort.“ 2 „Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet.“ 3 „Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Ange- sicht zu Angesicht.“

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