Geistliche Satzbrüche - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

18 unabänderlich. Solange wir aber diese Gesetzmässigkeit nicht begreifen, versagen wir immer genau am entscheidendsten Punkt. So hoch unsere Gebete und Erwartungen also auf der einen Seite verwirklicht werden sollen, so tief müssen wir sie auf der anderen Seite „abholen“. Begehren wir daher so grosse Weisheit wie Salomo, müssen wir zwangsläufig auch in die gleich grosse Ratlosigkeit, wie er sie hatte, hineingeführt werden, um sie darin zu verwirklichen. Dies ist der Kelch, von dem Jesus in Mt. 20,22 1 spricht. Die Gebärmutter der Weisheit Die Ratlosigkeit ist darum die Gebärmutter der Weisheit. Sie allein vermag uns den Stab zu übergeben, – nicht allein das Gebet, nicht geistliches Eifern, nicht fromme Erwartung usw. Diese sind zwar für den Fluss der Weisheit unentbehr- lich, aber nur so, wie es auch die Kabel, die Klemmen und elektrischen Aggregate für den Fluss des Stromes sind. Haupt- faktor, Gebärmutter und Steckdose der Weisheit bleibt der negative Umstand der Ratlosigkeit . Jede andere Behaup- tung und Auslegung ist oberflächlich, unpräzise und verfehlt die geistliche Wirklichkeit. Sobald wir den Hauptfaktor in einer Formelerarbeitung getroffen haben, finden wir ihn hernach in der gesamten Schrift bestätigt. So verstehen wir nun z. B. auch Spr. 8 und 9 plötzlich ganz klar. Wo ruft die Weisheit? Wo lässt die Einsicht ihre Stimme erschallen?, 1 „Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“

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