Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
10 aber mit dem Ende des Krieges die meisten „Glaubenden“ wieder zu „Gläubigen“. Der „gewöhnliche Alltag“ kehrte wieder ein, und das, was man so alles mit Gott erlebt hatte, füllt heute nur noch die gähnende Leere der Gegenwart. Wie oft habe ich erleben müssen, dass alte Christen immer wieder nur die Erlebnisse von „damals“ wiederholend erzäh- len konnten; in der Gegenwart aber erlebten sie kaum mehr etwas Nennenswertes mit Gott. Könnte es sein, dass der Herr gerade auch darum so manche Schwierigkeit auf uns zukom- men lässt, damit wir wieder „beständig glaubend“ mit Ihm rechnen sollten? Wie sehr sehnt sich doch der Geist Gottes nach den „Glaubenden“! Lasst uns deshalb damit anfangen, in jeder Lage unseres Lebens als „Glaubende“ zu wandeln, sowie es einst die gläubigen Kriegsgefangenen taten. Ich übe mich seit Beginn meines Glaubenslebens, in allen Stücken mit Gott zu rechnen, ganz unabhängig davon, ob ich mich in guten oder schlechten, in einfachen oder schweren Tagen befinde. Ich könnte wohl den Rest meines Lebens mit Bücherschreiben zubringen, wollte ich alles niederschreiben, was ich dabei allein in den letzten paar Jahren erlebt habe. Summarisch kann ich nur darüber sagen: Wenn wir nicht nur als „Gläubige“, sondern als „Glaubende“ leben, dann haben wir immer eine Sonderstellung, sind immer wieder „die grosse Ausnahme“ – sei es zu Hause, im Geschäft, in der Gemeinde, im Militärdienst oder wo auch immer. Meine ersten kostbaren Erfahrungen als „Glaubender“ machte ich ausgerechnet bei der Schweizer Armee. Kaum bekehrt, wurde ich zum ersten Wiederholungskurs beordert. Es fiel mir ausserordentlich schwer, dort zu erscheinen, denn was
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