Gläubig oder glaubend? - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
102 3. Ebene: Die „Auferstehungsfrüchte“ Der Heilige Geist ist aber auch dann noch nicht am Ziel mit uns, wenn Er selbst alle unsere „natürlichen Importe“ unters Kreuz bringen konnte. Nun sollen auch unsere empfangenen Befähigungen und Gaben aus Gott unters Kreuz gebracht wer- den. Solch eine Gabe war einst dem Abraham in Isaak zuteil. Fünfundzwanzig Jahre lang musste Abraham zunächst auf diese „Auferstehungsfrucht“ harren. Isaak kam ganz aus der Schöpferkraft Gottes hervor und wurde hernach dennoch wieder von Gott zurückgefordert. Aber nur symbolisch! Nach- dem Gott die volle Bereitschaft zur Preisgabe erkannt hatte, erhielt Abraham seinen Sohn wieder zurück. Können wir auch „heilige Güter und geistliche Gaben“ loslassen? Lange Zeit dachte ich, eine besonders tiefe Liebe zum Herrn zu haben. Auch war mir, ich hätte von Ihm einen wirklich unerschütterlichen Glauben empfangen. Daher war es mir auch immer schwer verständlich, wie manche so lau und gleichgültig gegenüber Jesus sein konnten. Bis es mir selber so erging und ich erkannte, dass auch mein Glaube und meine Liebe zum Herrn nichts Selbstverständliches sind. ER ist auch mein Glaube und meine Liebe! Das Kreuz wirkt so lange an uns, bis wir geschieden sind von jedem eigenständig frommen Wesen. Es baut unser eigenes Wollen, Trachten und Lieben so lange ab, bis offenbar ist, dass nicht wir den Geist, sondern der Geist uns im Griff hat. Wie viele suchen an dieser Stelle, den Verlust in der Beziehung durch mancherlei fromme Werke und Aktivitäten wieder wettzumachen. Sie müssen aber alle in ihren eigenen Bemühungen scheitern und so lange in grosse Krisen geraten, bis sie völlig gebeugt und in voller Busse anbetend ausrufen können: „ Alles kommt allein von Dir!“
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